Mit einem Hearing am 17. April startete der 90. Verbandstag
DGV-Präsident Dr. Wolfgang Scheuer begrüßte die Teilnehmer im stark gefüllten Sitzungssaal des Steigenberger Hotels am Frankfurter Flughafen. Er betonte die Bedeutung des Hearings bei den Verbandstagen, da hier in strafferer Form die anstehenden Themen des nachfolgenden Treffens am Samstag besprochen werden können. Dann übergab er an Moderator Vizepräsident Hans Joachim Nothelfer das Wort, der nun wiederum Eberhard Gienger, als u.a. Vizepräsident des DOSB, ans Mikrofon bat. Dieser hatte die Lacher erst mal auf seiner Seite, als er verkündete, ein 6er-Handicap zu haben – allerdings pro Loch. Der DOSB ist stimmberechtigt im Internationalen Olympischen Komitee, das über die Wiederaufnahme der Sportart Golf in das Olympische Programm entscheidet. Hierzu müssen die Verbände die richtigen Wege aufzeigen und schlagende Argumente für die gewünschte Teilnahme im Jahr 2016 finden. Ebenso wünschte Eberhard Gienger dem Golfverband vollen Erfolg im Herbst bei der Bewerbung zum Ryder-Cup 2018 in Deutschland. Mit einem "Gebet" eines Pfarrers von 1893 über die guten Vorsätze in allen Bereichen, die dann doch nicht greifen, setzte er noch einen Lacher drauf.
Mit einem Einführungs-Film von einem früheren Ryder Cup-Treffen wies Florian Bruhns, DGV-Geschäftsführer "Sport", auf die eminente Bedeutung dieser Veranstaltung für den Golfsport in Deutschland hin. Ab 2008 liefen bereits die Vorbereitungen mit der Gründung "RC Deutschland GmbH" an und werden mit stetiger Werbung bis 2010 fortgeführt, um bei der Wahl für diese Veranstaltung in Deutschland durch die Ryder Cup Limitit Europe in London, bessere Karten als die Mitbewerber zu besitzen. Die Basis für eine Unterstützungs-Kampagne sind Golfclubs, Mitglieder und Interessierte, die ein Wir-Gefühl erzeugen sollen und im "Golfclub RC 2018" zusammengefasst werden.
In einem weiteren Film sprach Bernhard Langer von der einmaligen Chance diesen bedeutenden Cup 2018 nach Deutschland zu holen und die Ryder Cup Limitit dazu zu bringen, eine positive Entscheidung zu unseren Gunsten auszusprechen. Er sieht eine große Chance für Deutschland ".... und wir sind bereit dafür ! Die positiven Auswirkungen dieses sportlichen Großereignisses sind enorm." RCD-Aufsichtsrats-Vorsitzender ist Hans Joachim Nothelfer, RCD-Beirat Erwin Langer und RCD-Geschäftsführer Florian Bruhns, werden mit ganzem Einsatz die Bewerbungen weiterführen. Eindringlich waren die Worte des Beirates Erwin Langer, die mit viel Beifall bedacht wurden. Eine positive Votierung zur Abgabe der Bewerbung wird auf dem Verbandstag einen Tag später von den Mitgliedsclubs erwartet. Sechs nationale Golf-Ressorts werden nun zur Ausrichtung des Cups in die engere Wahl genommen.
Weitere Initiativen des DGV stehen zur Abstimmung
Die DGV-Einsteiger-Initiative "play golf – have fun" wurde von Klaus Böhning aus der gleichnamigen Agentur, vorgestellt. Sie geht mit der Marketing-Unterstützung des DGV für den Golfsport absolut konform und soll 2010 beginnen. Dabei wird das Image des Golfs nochmals in einer Kampagne unterstützt, um viele neue Interessenten auf die Plätze bringen. Die Kosten insgesamt werden hierfür über zwei Jahre verteilt, 2,5 Millionen Euro betragen.
Ein weiteres Hearing-Thema war das der "Förderung Young Professionals durch den DGV", das Florian Bruhns und Gast Prof. Helmut Digel vorstellte. Es sollte möglich sein etwa 10 Spieler in der PGA-Tour zu etablieren. Denn nur der Profisport findet Interesse in den Medien, da bleiben die Erfolge der Amateure außen vor. Eine Jahresplanung ist Voraussetzung für die Spieler auf der Professional-Tour und viele Unterstützungen müssen dabei erfolgen. Hier müssen DGV, PGA of Germany, Deutsche Golfsport GmbH und VcG eng zusammenarbeiten. Prof. Digel nannte eine attraktive Wettkampf-Struktur als Voraussetzung, um junge Menschen zum Golfsport zu bringen und zu halten. Nur eine finanzielle Begleitung kann für die Young Professionals eine gewisse Existenzsicherheit bedeuten, war seine Empfehlung.
DGV-Präsidialmitglied Frank Thonig nahm das Thema "Strukturentwicklung" zum Anlass, um über den Bericht des Ausschusses "Strategie und Struktur" zu referieren. Acht Mitglieder des Ausschusses haben eine Themensammlung aufgestellt, die dann in sechs Grundthemen diskutiert wurden. In den Analysen wurden verschiedene Systeme untersucht und in den Sparten "Ist" und "Empfehlungen" ausgearbeitet. Zuständigkeiten zwischen DGV und LGV sollten klarer definiert werden. Das DGV-Positionspapier erfordert eine weitere Bearbeitung.
Mit der Diskussion verschiedenster Fragen, wie Kartenzeichnungen, Gebühren bei DGV-Veranstaltungen, Gemeinnützigkeit, Präsenz des Golfsportes in den Medien usw. endete nach vier Stunden das äußerst kommunikationsfreudige Hearing 2009.
von Eddy Menzler
