Ein Jahrhundert im Dienste der Exakt – Zeit
Ist ein passionierter Golfer nicht an das Pay-TV angeschlossen, so nimmt er dankbar den Golf-Service von "Eurosport" in Anspruch. Damit aber dort bei der Wednesday Selection etwas flimmert, ist das dem Sponsor ROLEX zu verdanken. Dieser dem Sport sehr verbundene Luxus-Uhren-Gigant sponsert eine ganze Reihe von Sportarten. Neben Golf auch Segeln, Reiten, Polo, Tennis usw. Es gehört zur Firmenintension, sich als Haupt- oder Co-Sponsor zu betätigen und so immer im Gespräch zu bleiben und auf das Edel-Produkt aufmerksam zu machen.
Im Golfsport ist Arnie Palmer schon lange der Vorzeige-Athlet des Uhren-Giganten und auch Bernhard Langer hatte einen Sponsoren-Vertrag unterzeichnet. Mit ihren Konterfeis werben sie seit vielen Jahren in den Gazetten der Golf-Literatur. Die Symbiose von Golf und ROLEX ist auch ohne Darstellung von Superstars des eleganten Sports, mit der Abbildung von Top-Erzeugnissen aus dem Golfbereich auf Werbeseiten des Luxus-Uhren-Herstellers sehr prägend. Doch nicht nur die Qualität der handgefertigten Chronometer-Produkte, auch die Werbung war von Anfang an wichtig. Bereits im Jahre 1927 wurde für 4000 Pfund eine große Anzeige auf der Titelseite der Londoner "Daily Mail" geschaltet. Im Schwimmanzug posierte dort die junge Sekretärin Mercedes Gleitze, die mit einer Rolex-Uhr an der Hand den Ärmelkanal durchschwommen hatte. Damals investierte das Haus 1,2 Millionen Schweizer Franken, um das neu entwickelte "Oyster"-Gehäuse bekannt zu machen, da es die erste Entwicklung einer wasserdichten Uhr auf der Welt war. Danach kam 1931 die "Perpetual" mit dem Rotoraufzug auf den Markt.
Die Erfolgsgeschichte ging nahtlos weiter
So ist der Erfolg dieser besonderen Uhrenmarke inzwischen 100 Jahre alt und das Unternehmen geht unvermindert gutsituiert in das zweite Jahrhundert seines Bestehens. Der Kulmbacher Hans Wilsdorf reiste um 1900 nach La Chaux-de-Fonds und arbeitete in einem Import/Export-Geschäft. Er exportierte ganggenaue Uhren nach England und nach Erfolgen dort, entschloss er sich zusammen mit James Davis 1905 einen Uhren-Großhandel unter dem Namen "Wilsdorf&Davis" in London zu gründen, um weiter dort hochwertige Chronometer aus der Schweiz, insbesondere die damals sehr gefragten Taschenuhren, in großen Stückzahlen zu verkaufen. Die Armbanduhren waren noch nicht staubdicht konstruiert, doch Wilsdorf setzte unbeirrt auf diese Uhrenform und ließ 1908 die Marke schützen und als Warenzeichen eintragen. Vermutlich schuf ein Kürzel den einprägsamen Namen. Aus den französischen Begriffen "horlogerie exquisite", was auf deutsch "exquisites Uhrmacherhandwerk" bedeutet, oder aus den spanischen Wörtern "reloj excelente" hergeleitet, was nie nachgewiesen wurde, ergab sich dieser inzwischen auf allen Kontinenten geläufige Markenname ROLEX. Er tönt gut, ist leicht zu behalten und wird in allen europäischen Sprachen gleich ausgesprochen.
Die Urteile über diese Luxusstücke, die zwischen 3.000 und 100.000 Euro kosten, fallen sehr differenziert aus. Eine Dame urteilt dabei: "Die Qualität von ROLEX ist gut und sie läuft wie ein widerstandfähiger Traktor." Während ein Uhrmachermeister die Stücke so einstuft : "Es ist die einzige alltagstaugliche Luxusuhr und man kann mit einer ROLEX die alltäglichen Dinge tun, wie in die Sauna gehen, ebenso ins Schwimmbad mitnehmen oder damit auch schwer arbeiten. Man muss sie als technisches Wunderwerk bezeichnen, denn ebenso die besonderen Materialien wie die Stahlteile, oder das gleichfalls von Hand polierte Saphierglas sind einfach exzellent verarbeitet."
So eine Uhr zu besitzen ist ein bleibender Wunsch
Da nur mit wenigen Modellen in der Vergangenheit experimentiert wurde, konnten die besten Teile daraus zum Patent angemeldet werden und sie stützen so den Vorsprung, den sich das Werk in Genf erworben hat. Der Konzern geht auch sehr behutsam mit der Öffentlichkeitsarbeit um, und es gibt zu Geschäftszahlen, Mitarbeiterbesetzungen, Planungsüberlegungen oder zur Finanzsituation keine direkten Auskünfte. So vermutet man, dass in manchen Jahren mehrere Hundert Millionen Euro, bei einer jährlichen Herstellungszahl von etwa 800.000 ROLEX-Uhren, erwirtschaftet wurden. Doch sind dabei auch die Stiftungen und Förderprogramme des Unternehmens über das "ROLEX-Institut" für die Bereiche Wissenschaft, Kultur und Bildung sehr bemerkenswert.
Bisweilen kämpft die "Marke mit der goldenen Krone" doch auch immer wieder gegen negatives Image, da die Menschen das Tragen dieser Edel-Uhren mit Protzerei gleichsetzen. Die Fans dieser Marke lässt das jedoch kalt und so wird wohl die Meinung eines Verkaufslizenz-Inhabers schon stimmen, dass der übliche Kunde eben mindestens drei ROLEX-Uhren besitzt.
von Eddy Menzler