Golfverband
Rheinland-Pfalz / Saarland e.V.

Das "Hearing" vor dem 91. Ordentlichen Verbandstag 2010

Die Begrüßung der etwa 60 Teilnehmer am Freitag nahm Präsident Dr. Wolfgang Scheuer vor, wies auf die noch lange Reihe seiner Reden in den nächsten beiden Tagen hin und übergab die Moderation an Vize-Präsident Hans Joachim Nothelfer, designierter neuer DGV-Präsident. Über die Themen des Hearings gab er schon mal einen Überblick. Hauptbedeutend im letzten Jahr war die Aufnahme von Golf in den Olympischen Sportkreis ab 2016. Dem kommt für den Golfsport weitreichende Bedeutung zu.

Danach kam Gastredner Jörg Ulrich Hahn, Leiter Sport der FAZ zu Wort, der darüber referierte, wie Golf als olympische Disziplin aus dem Blickwinkel einer großen überregionalen Tageszeitung zu sehen ist. Braucht Golf Olympia – oder braucht Olympia Golf? Wohl ist Ersteres anzunehmen. Sport der nicht abgelichtet wird, scheint bald aus dem Gesichtskreis zu treten. So ist es schon entscheidend, ob man dort präsent ist. Seit langem ist bei der FAZ Spitzensport ein großes Thema. Mit Bernhard Langer begann das Thema Golf im Lande, doch durch seinen Umzug nach Amerika, ebenso wie der Basketball-Spieler Dirk Nowitzki, sind die Protagonisten weiter aus dem Blick gerückt.

Golf hilft dem IOC, denn das Komitee ist immer auf der Suche nach Neuem und auch nach Sponsoring-Partnern. Die Interessen ändern sich permanent und auch Olympia ist beileibe kein Selbstläufer. Da muss die Jugend nachrücken und weiter voll dahinterstehen. So betont Jörg Hahn, dass sich die Zeitung weiter dem Thema Jugendgolf zuwenden wird. Dabei ist die DGV-Initiative "Abschlag Schule" durchaus mehr beleuchtenswert. Das Leitmedium in Deutschland ist das Fernsehen. Da muss die Sportart präsent sein und wird auch weitergegeben.

Werden die besten Golfer der Welt bei Olympia antreten, ist eine Weiterführung und Akzeptanz des Sports mit dem kleinen weißen Ball auf jeden Fall zu erwarten. Die anschließende Diskussion gab Raum für eine mögliche Bereitschaft Jörg Hahns in seinem Bereich der FAZ, sich der Berichterstattung über Themen aus dem Golfbereich mehr anzunehmen. Mit großem Applaus verabschiedeten die Teilnehmer den Referenten, der mit äußerst qualitativen Ausführungen die Zuhörer erfreute.

"Wir sprechen mit einer Stimme", ist der Leitsatz der Kommission "Ryder Cup 2010 Deutschland". Darüber sprach der Leiter des Gremiums, Florian Bruhns, in eindringlichen Worten. Die Botschafter der Bewerbung für 2010 sind hier sehr bekannte deutsche Sportler mit großer Medienpräsenz. Mitbewerber um die Austragung sind die Niederlande, Madrid mit spanischer Unterstützung, Portugal mit seinen guten Plätzen und Frankreich mit Le National, dem Platz bei Versailles. Nach eingehender Prüfung erhielt der Wittelsbacher Golfclub Rohrenfeld-Neuburg den Zuschlag, wobei der Ausgleichfond einen ganz neuen Platz, den AUDI Course, erstellen wird. Die Chancen für Deutschland liegen derzeit bei 25 % und die Argumente für unser Land sind gewichtig. In einer Abstimmung beim 90.Verbandstag stimmten 96 % der Clubdelegierten für eine deutsche Bewerbung bei der Ryder Cup Europe Limited. Die lebhafte Diskussion im Anschluss der Ausführungen brachte doch einige kritische Anmerkungen aus dem Kreis. Finanzen, Präsenz der Medien, Möglichkeiten im Merchandising und Abgaben aller Mitglieder in die Organisationskasse bei Zuschlagserteilung in 2011, wurden hinterfragt. Die Mittagspause beendete den informativen Vortragsteil.

Marketing-Unterstützung des DGV für Golfclubs
Klaus Dallmeyer, DGV-Geschäftsführer im kaufmännischen Bereich, sprach über Ziele und Maßnahmen im Marketing. Mit den Aktionen: play golf – have fun, dem Start am 1. April und play-golf-card, Golferlebnistag in den 364 beteiligten Clubs am 16. Mai und Golf-Faszination mit Darstellung in den Städten, wird eine ganze Fülle von Möglichkeiten zum Kennen lernen inszeniert. Die Maßnahmen werden von vielen Firmen getragen und mit Darstellungen und Golfausstellungen in etwa 20 ECE-Einkaufscentern Deutschlands mit ca. 40.000 erwarteten Besuchern pro Tag veranstaltet. Alle Aktionen des DGV sind auf die Aktivierung von Interessenten des Golfsportes ausgerichtet und werden mit großem Einsatz der Mitarbeiter des DGV ausgeführt.

Mit etwa 9.000 Schülern sind jährlich die Kurse in den Clubs besucht, die im Schulgolf eine Kooperation mit interessierten Schulen, Schülern und deren Sportlehrern eingegangen sind. Jörg Krebs, als Leiter der Schul- und Hochschulsport-Abteilung im DGV beauftragt, stellte die Entwicklung als sehr positiv dar. Schulsport stärken – Wachstum fördern, sind Zielsetzung im DGV. Abschlag Schule und Jugend trainiert für Olympia sind die werbewirksamen Logos. Golf ist nun zum 4. Mal als Sportart im Finale der Schulen in Berlin dabei. Nach diesen Maßnahmen ergibt es sich, dass etwa 10 % der Schüler den Eintritt in einen Golfclub vornehmen. Dank der hervorragenden Arbeit von Jörg Krebs, seines Teams und aller Schulsport-Beauftragten in den LGV`s, ist hier eine äußerst positive Nachwuchsarbeit im Gange.

Peter Dunkerbeck, Mitglied des eingesetzten Lenkungs-Ausschusses, sprach über das Thema Strukturen im DGV. Der Ausschuss Strategie und Struktur stellte die Herausforderungen an Verband und Golfanlagen dar und listete diese Programme auf. Das Lenkungsgremium wies das Präsidium auf die Themen: Arbeitsweise, Analyse, Zentralisierung und Anpassungen, Dienstleistung, Betriebsvergleiche, gemeinsamer Bürostandort von DGV, DGS, VcG, GVD und RCD, hin, deren Aufarbeitung erfolgen muss. Es ist an ein Präsidium gedacht, das aus 10 Mitgliedern bestehen soll, wie: Präsident, Hauptgeschäftsführer Sport, Recht und Regularien, sowie Finanzen, und dazu je zwei Vize-Präsidenten für die drei Geschäftsbereiche, daraus je einer aus der HV-Wahl und je einer von den Landes-Golfverbänden gewählt. Dieser vom Gremium aufgestellte Vorschlag wird in nächster Zeit aufgearbeitet. Die endgültige Entscheidung treffen die Mitglieder auf einer der kommenden Haupt-Versammlungen.

Jens Werner, Geschäftsführer unseres Landes-Golfverbandes RLP / S, ist nun auch als DGV-Delegierter Mitglied im EGA Handicapping and CR Comittee und vertritt europaweit den Dachverband bei den Arbeitssitzungen und fälligen Entscheidungsfindungen. Knüpfung von Kontakten zum Meinungsaustausch und gegenseitigem Erfahrungstransfer sind wirksam angelaufen.

Den Abschluss des Hearings bildete eine Vorstellung der Anträge für den 91. Verbandstag am Sonntag. Der Deutsche Golf Verband wirbt um die Zustimmung zu einer Satzungs-Änderung mit neuen Formulierungen. Doping, Jugendförderung und auch Naturschutz sind darin besonders definiert. Der Datenschutz im Golfsport ist ein weiteres wichtiges Thema und als Kernsatzung im § 24 dargestellt. Die anderen Anträge betrafen die CSA-Abschaffung und die Ausweis-Kennzeichnung, welche sich als vielmals behandelte Dauerbrenner heraus stellen.

Nach sechs Stunden Erläuterungen der vorliegenden Themen und heißen Diskussionen beendete Vize-Präsident Hans Joachim Nothelfer das Hearing und Präsident Dr. Wolfgang Scheuer sprach mit den Schlussworten die Einladung zur Abendveranstaltung aus.

Glanzvolle Gala mit den Siegern des Vorjahres
Einen würdigen Anlass zu Ehrungen und Danksagungen bot die Abendveranstaltung des ersten Tages. Im festlichen Saal des Airport Hotels an der Unterschweinstiege fanden sich Hearing-Teilnehmer, Präsidium, Gäste und die National-Mannschaften der Seniorinnen, Damen und Jungen ein. Sie hatten ihre stattlichen Pokale und Medaillen mitgebracht und erhielten Geschenke des Verbandes. Für besondere Verdienste steckte Dr. Scheuer Caroline Masson die Goldene Ehrennadel des Verbandes an. Weitere Auszeichnungen erhielten der GC Düsseldorf für hervorragende Jugendarbeit, und drei Clubs das Diplom in Gold für ausgezeichnete Leistungen auf ihren Anlagen im Umweltschutz.

Vize-Präsidentin Marion Thannhäuser`s Laudatio zum Abschied des Präsidenten, der aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidiert, beschloss den Galaabend in Frankfurt.

von Eddy Menzler

Die DGV-Flagge wird am Hotel gehisst
Präsident Dr. Wolfgang Scheuer eröffnet das Hearing
Vize Hans Joachim Nothelfer begrüßt Jörg Hahn von der FAZ
Geschäftsführer Sport, Florian Bruhns, ist bei der Ryder Cup-Bewerbung äußerst optimistisch
Jörg Krebs beschrieb die erfolgreichen Schulgolfaktionen
LGV-Geschäftsführer Jens Werner im CR Comitee der European Golf Association
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