13. Senioren – Länderpokal von Deutschland
Drei spannende Golftage auf dem herrlichen Parkland-Course, den 1986 der Platzarchitekt Joan Dudok van Heel konzipiert und gebaut hat, endeten mit einem Herzschlag-Finale und dem Sieg des Titelverteidigers. Hat es am bayrischen Heimvorteil gelegen?
Ein üppiger Baumbestand mit gigantischen Eichen und Linden fasziniert das Auge und lässt den Spieler immer auf möglichst wenig Ballkontakte mit denselben hoffen. Die teilweise sehr langen Spielbahnen ergaben eine Gesamt-Distanz von 6284 m von Gelb bei Par 73. Das Gelände Seiner Königlichen Hoheit Herzog Max in Bayern beherbergte früher eine Pferdezucht mit Kavallerie-Reitschule, wo die bayrischen Kurfürsten und Könige ihre edlen Rösser rekrutierten. Heute fliegen auf den Bahnen in großzügigem Gelände die mehr oder minder meisterlich geschlagenen Golfbälle.
Mit den Übungsrunden am Donnerstag bei anfangs starkem Regen, begannen die Vorbereitungen zu der Startrunde am Freitag, welche von den Teams mit den Klassischen Vierern eröffnet wurden. Die Mannschaften mit je 8 Spielern und 2 Ersatzleuten, traten in vier Vierern an, von denen die drei besten in die Wertung kamen. Bayerns Mannschaft stand bei +13 Schlägen über Par und erspielte sich einen hauchdünnen Vorsprung von 1 Schlag vor NRW und Hamburg. Das Team Rheinland-Pfalz/Saarland mit den drei Neuen, Marco Diederich und Manfred Rödel aus Trier, dazu Walter Jauss Kyllburg, sowie Karl Friedrich von Stösser, Hermann Josef Schnee, Uli Printzen und Bernd Welsch, alle Bad Ems, Joachim Roth Edelstein-Hunsrück, dazu Kapitän Gerd Kohns Bad Neuenahr, spielte sehr solides Golf und erreichte mit +30 Schlägen ein gutes Ergebnis und den 6. Platz unter 12 teilnehmenden Landes-Golfverbänden. Das bedeutete auch den Start im 1. Flight und damit den Beginn auf Bahn 1.
Zum Spielerabend mit festlichem Dinner hatte der gastgebende Landes-Golfverband Bayern ins Clubhaus des ausrichtenden Wittelsbacher Golfclubs geladen. Dort begrüßte Tessa Oldenburg vom Präsidium des Bayrischen LGV und Clubmanager Frank Thonig alle Teams und Gäste auf das Herzlichste.
Den 6. Rang wollte man unbedingt halten
Dieses Jahr hoffte man die Berliner und Hessen endlich hinter sich lassen zu können und benötigte deshalb ein kompaktes Spiel der acht RLP/S-Protagonisten. Am besten gelang das im 1. Einzel-Zählspiel des zweiten Tages dem Senioren-Landesmeister Marco Diederich mit 77 Schlägen. 81 Schläge lieferten Hermann Josef Schnee und Karl Friedrich von Stösser ab, und die sechs Gewerteten brachten es auf insgesamt +54 über Par. Da die Berliner mit Städler, Speckert und Reich nur 52 und Hessen 49 Schläge benötigten, schmolz der kleine Vorsprung. Bayern erzielte mit +30 Zählern einen Vorsprung von 7 Schlägen auf NRW und 16 auf Niedersachsen-Bremen. Diese Mannschaft lauerte hinter Baden-Württemberg und Hamburg auf schwächelnde Konkurrenz.
Am Abend hatte Manfred Wendt, Präsident des MGC Bad Ems mit langjährigen Kontakten zu Rohrenfeld-Neuburg, das Team RLP/S zu einer zünftigen bayrischen Vesper an einen romantischen See in Golfplatznähe eingeladen. Der sehr gelungene Treff spiegelte die allerbeste kameradschaftliche Stimmung der Mannschaft wider.
Die Schlussrunde am Sonntag entwickelte sich äußerst spannend. Um 9 Schläge verbesserten sich die Spieler des LGV Rheinland-Pfalz/Saarland gegenüber dem Vortag. Mit Karl Friedrich von Stösser und Hermann Josef Schnee hatten sie zwei Spieler mit unter 80 Schlägen, doch musste man registrieren, dass Berlin und Hessen mit noch stärkeren Ergebnissen knapp vorbei zogen. Niedersachsen-Bremen lieferte das beste Tagesresultat mit +28 Schlägen ab und erkämpfte sich noch die Bronze-Medaille. Bayerns Kapitänin Ulrike Eichler lief emsig von Fairway zu Fairway, feuerte ihre Spielerinnen und Spieler an, musste Einbrüche miterleben, und konnte sich schlussendlich riesig über die ganz knappe Titelverteidigung mit dem einen Schlag Vorsprung des ersten Tages freuen.
Die stimmungsvolle Siegerehrung zelebrierte DGV-Sportausschuss-Vorsitzender Gerd Kohns gemeinsam mit Bayerns LGV-Präsidenten Norbert Löhlein. In seine Dankesrede schloss er den Bayrischen Verband, den Wittelsbacher GC, die trotz der Wetter-Kapriolen perfekt arbeitende Greenkeeper-Mannschaft, die Spielleiter Evamaria Wagner, Hermann Oswald und Hartmut Zippel, die hervorragende Gastronomie-Crew, sowie das äußerst perfekt und präzise agierende Scoring-Duo mit Sarah Cornford an der Spitze, ein. Dann rief er die 12 Kapitäne nach vorne und zeichnete sie mit einer Magnum-Flasche Sekt der Kellerei Fürst Metternich Wiesbaden, und die Sieger mit Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen und dem Wanderpokal aus.
Das Endergebnis lautete.
Die absolut harmonisch verlaufende 13. Veranstaltung schloss mit der Einladung von Gerd Kohns an alle LGV`s zum 14. Länderpokal Ende Juli 2011 im Mittelrheinischen Golf Club Bad Ems.
Über die Bewerbung zur Ausrichtung des Ryder Cups 2018 wird im Frühjahr 2011 entschieden, Bei Erteilung des Zuschlag an Deutschland, ist der Bau eines neuen AUDI-Golfplatzes in unmittelbarer Nähe des Hofgutes Rohrenfeld-Neuburg bei Ingolstadt auf Grundstücken des Wittelsbacher Ausgleichfonds geplant.
von Eddy Menzler